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La clemenza di Tito

"Auch für Regisseurin Bettina Geyer war die Oper ein Debüt. Sie war hauptverantwortlich für die szenische Einrichtung der Produktion, wie Mozartwochen−Intendant Rolando Villazón immer wieder betonte. Der hatte im vergangenen Jahr "Don Giovanni" ebenfalls halbszenisch inszeniert, war damit aber eher als Veranstalter eines wilden Kostümfests in Erinnerung geblieben. Geyer ging hier subtiler vor. Sie arbeitete vor allem mit dem, was die Felsenreitschule an beeindruckender Kulisse sowieso schon anbietet und einzelnen, aussagekräftigen Requisiten wie Lorbeer−Kranz, Dolch und Stiefeln. Auch die Beleuchtung von David Cunningham gehörte zu diesen klug gesetzten Akzenten. So loderte der Brand Roms am Ende des ersten Akts beispielsweise im Takt der Musik als orangene Ausleuchtung der Arkaden."

(L. Schütz, APA)



"Zwar nur in halbszenischer Form, doch hat man schon Inszenierungen erlebt, bei denen deutlich weniger Action geboten war. Von den subtilen Regieeinfällen des Duos Rolando Villazón und Bettina Geyer profitieren vor allem die sonst gern mal etwas langatmig geratenden Rezitative, deren Ausarbeitung Mozart bekanntlich einst seinem Schüler abgetreten hat. Durch wohlgesetzte Blicke und Gesten sowie durch die virtuose Begleitung von Luca Guglielmi am Fortepiano reißt die Spannung aber selbst hier selten ab."

(T. Hell, Münchner Merkur)



"Die Protagonisten werden schlüssig und detailliert geführt und dabei berührende Momente gezeigt. Gespielt wird großteils vor dem auf der Bühne befindlichen Orchester und zwei einstöckigen, seitlich situierten Elementen, die den Arkaden der Felsenreitschule nachempfunden sind. Damit wird ein passender ästhetischer Rahmen geschaffen."

(H. C. Mayer, Kurier)



"Magdalena Kožená als Sesto und Hanna−Elisabeth Müller als Vitellia führten ein homogenes Ensemble an, das in einer geschickten halbszenischen Einrichtung von Bettina Geyer und Intendant Rolando Villazón gezeigt wurde. Da reichten wenige Details, um die Geschichte vom aufgeklärten Kaiser zu illustrieren, der letztlich ein einsamer Mensch ist."

(M. Gasser, Kleine Zeitung)



"Mit der als "halbszenisch" angekündigten,letztlich mehr szenischen als konzertanten Produktion startete die Mozartwoche jedenfalls musterhaft in dieses "Tito"−Jahr. Das Originalklang−Orchester Le Concert des Nations spielte mit warmem Klang und ruppigschönem Blech. Sein Gründer Jordi Savall dirigierte sängerfreundlich zurückhaltend und doch mit einer Dynamik, die dieses fast dreistündige Werk wie im Flug vergehen ließ. Für zarte Soli sorgte der Klarinettist Francesco Spendolini, der von den Regieführenden Bettina Geyer und Rolando Villazón in beiden Arien von Sesto ("Parto!") und Vitellia ("Non più di fiori") auch szenisch eingebunden wurde."

(S. Burianek, Opern−News)