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Cosí fan tutte

"Regisseurin Bettina Geyer geht in ihrer Deutung einen Mittelweg. Sie inszeniert den Abend eher heiter als wolkig, betont die Überzeitlichkeit des Stoffes im Zeiten und Stile collagierenden Bühnen- und Kostümbild (Piero Vinciguerra/Anna Sophia Blersch). Sie zeigt auf eine Verkleidungs- und Verwechslungskomödie mit ausgesprochen heutig wirkenden jungen Leuten, die nach kurzem Schock der finalen Enthüllung über ein befreiendes Lachen aus der Misere finden und sich fröhlich zurückbesinnen auf ihr hedonistisches Leben, das eher dem Daueraufenthalt in einem Wellnesszentrum gleicht.
Das kommt beim Publikum in der besuchten zweiten Vorstellung gut an, sorgt für viele Schmunzler und einige Lacher − und bringt doch auch Leerstellen mit sich, wenn Mozart diese recht klischiert ausgestellten Lebemänner und -damen mit sehr tief gehenden Emotionen ausstattet. Das reibt sich durchaus mit der Regie, die aus dem Stück eine gut ablaufende Unterhaltung generiert, den Einblick etwa in Selbst- oder Liebeszweifel kaum zulässt."

(C. Ambrosius, Rhein-Zeitung)