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Geld oder Leben

"Die Premiere war eine schöne Pleite − und damit ist das Konzept von Regisseurin Bettina Geyer prächtig aufgegangen."

(S. Benz, Darmstädter Echo)

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In jedem Manager steckt ein Showstar.
Mit dem Liederabend "Geld oder Leben" trotzt das Staatstheater Darmstadt der Krise


Von Stefan Benz, Darmstädter Echo, 02.01.09


DARMSTADT. Erst meldet die Investmentbank Lehman Brothers Insolvenz an, und jetzt erwischt es auch noch die Schliemann Mothers: Nieten in Nadelstreifen sitzen auf dem Flur der Personalabteilung und holen sich ihre Entlassungspapiere ab. Arbeitslos werden diese Manager dennoch nicht, denn am Staatstheater Darmstadt läuft bereits ihre Umschulung zu Showstars in der Revue "Geld oder Leben".
Die Premiere war eine schöne Pleite Ð und damit ist das Konzept von Regisseurin Bettina Geyer prächtig aufgegangen: Schließlich hat die Rezession Konjunktur, Banker haben beim Publikum keinen Kredit mehr. Da haussiert die Kunst, profitiert das Theater schadenfroh von fallenden Kursen. Wer vor der Silvester-Aufführung wegen der großen Depression am liebsten direkt ins Jahr 2010 hineingefeiert hätte, mag sich nun auf 2009 freuen, denn Sarkasmus macht krisenfest.
Jubel und zwei zugaben nach einem 75 Minuten langen Programm, wie man es sonst von Nachtfoyers oder Liederabenden an der Kammerspiel-Bar kennt. Doch diesmal hat das Theater für seinen "musikalischen Goldrausch" am abstürzenden Markt kräftig investiert, den Abend auf der Bühne des Kleinen Hauses mit einigem Aufwand ausgestattet (Corina Krisztian-Klenk): Zwischen Büro und Bar, Spielcasino und Oase mit Goldbarren rollt sogar ein Ami-Schlitten mit Heckflosse auf die Bühne und rammt einen Tortentisch. (...)


"Wenn ein rosa Kaninchen in einem Cadillac fährt und Karel Gott den Wagen lenkt, dann ist es Zeit für den musikalischen Goldrausch "Geld oder Leben"."

(S. Wodniok, Allgemeine Zeitung)

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