Presse

Das Tagebuch der Anne Frank

"Sensibel und einprägsam inszeniert (...) Die Produktion in den Kammerspielen gelingt intim und gleichzeitig mit der notwendigen Distanz. Die Regisseurin macht sich nicht zum Sprachrohr der berühmtesten Tagebuchschreiberin der Welt. Sie lässt, so wie es das Werk vorsieht, Anne für sich selbst sprechen."

(D. Honsack, Frankfurter Neue Presse)

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"Regisseurin Bettina Geyer schickt die Sängerin mit genialen Ideen nicht nur auf Anne Franks Ebene, sondern zerstört auch nicht mit zu viel Aktion die sensiblen Stimmungsbilder der Musik.(...) Inszenierungen wie diese sollten viele Menschen anschauen."

(S. von Mach, Main-Echo)

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"Ein großes Stück Kreide begleitet Anne während der langen Reise durch die Monate im "Achterhuis". Flinke Linien zieht sie damit auf der Oberfläche von Wand und Pfeiler und auf dem schlichten Podest, das den Spielraum beherrscht. Mit wenigen Strichen skizziert sie hier ein Hickelkästchen, dort ein Dachfenster, in dessen Rahmen sie später sehnsüchtig einen schwebenden Vogel hineinsetzen wird. Unbeschwert beginnt der Abend mit ihrer Geburtstagsfeier, aber schon die nächsten Striche ergeben ein kurzes Bett, in das sich die junge Frau zusammenkauert."

(G. Döring, Frankfurter Rundschau)

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Briefe aus dem Verlies.
Enge Welt: Grigori Frids "Tagebuch der Anne Frank" am Darmstädter Staatstheater


Von Gerd Döring, Frankfurter Rundschau, 06.03.07


Ein enger, verwinkelter Gang führt hinein ins Dunkle. Schon der Weg in den Theaterraum lässt uns die klaustrophobische Situation nachempfinden, die in jenen verborgenen Räumen herrschte, die durch das Tagebuch der Anne Frank alle Welt kennt. (...) Um das Jahr 1960 hat der russische Komponist Grigori Frid seine Mono-Oper über Annes Tage im Hinterhaus verfasst, später hat er den Stoff für Sopran und Klavier umgearbeitet. Diese reduzierte Fassung ist es, die von der jungen Regisseurin Bettina Geyer zu einem intensiven, über 70 Minuten die Spannung haltenden Kammerspiel konzipiert wurde. (...)
Ein großes Stück Kreide begleitet Anne während der langen Reise durch die Monate im "Achterhuis". Flinke Linien zieht sie damit auf der Oberfläche von Wand und Pfeiler und auf dem schlichten Podest, das den Spielraum beherrscht. Mit wenigen Strichen skizziert sie hier ein Hickelkästchen, dort ein Dachfenster, in dessen Rahmen sie später sehnsüchtig einen schwebenden Vogel hineinsetzen wird. Unbeschwert beginnt der Abend mit ihrer Geburtstagsfeier, aber schon die nächsten Striche ergeben ein kurzes Bett, in das sich die junge Frau zusammenkauert.
Enge und Unsicherheit sind Thema des Abends, Bedrohung und Angst. Immer wieder dringen von außen Geräusche in den Bühnenraum, wir hören Schritte und Stimmen. Frids Musik setzt Annes Gefühle lautmalerisch um, verspielt hüpfend zu Beginn, wird die Begleitung zunehmend greller und schärfer. Laut und ungestüm wird der Mann am Klavier, wenn Anne mit heftigen Strichen die Zahl der Tage im Verlies aufnotiert oder sich unter dem Podest verkriecht. Der Volksempfänger, den sie zeichnet, fängt prompt an zu quäken und aus dem Off hören wir einen Frontbericht. Eindringlich und nachvollziehbar skizziert Frids Kammeroper die enge Welt der acht Menschen, die sich hier im Hinterhaus auf der Flucht vor der Gestapo zusammenfanden und die wir durch die gesungenen Auszüge aus Anne Franks Tagebuchbriefen kennenlernen. (...)
Das Bildnis der jungen Anne wird zum Synonym für die Millionen Opfer der NS-Herrschaft. In Darmstadt legt es sich für Minuten über die Gesichtszüge der Anne-Darstellerin. Die wird mit begeistertem Beifall gefeiert, der auch dem jungen Regieteam und dem hellwachen Pianisten gilt.


"Die Zeichen und die Hoffnung aber wirken fort, nicht zuletzt in den Köpfen derer, die diesem beeindruckenden Monolog beiwohnten."

(B. Stegemann, Frankfurter Allgemeine Zeitung)

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"... einfache, aber wirkungsvolle Bilder"

(H. Zietsch, Darmstädter Echo)

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